Mittwoch, 19. April 2017

Das traditionelle Frauenbild.


aus Die Presse, Wien, 19. 4. 2017

Kreatives Auftreten macht attraktiver - aber nur Männer. 
Frauen beurteilten bei einer Studie die Bilder von Männern mit witzigen und originellen Aussagen besser. Bei der Bewertung von Frauen ist das Aussehen wichtiger. 

Viele dürften es vermutet haben, nun haben Forscher den wissenschaftlichen Beweis erbracht: Männer mit weniger attraktivem Aussehen können durch Witz und kreatives Auftreten ihre Chancen bei der Partnersuche deutlich steigern. Dies ergab eine am Mittwoch veröffentlichte Studie.


"Kreative Typen mit weniger attraktiven Gesichtern werden als fast genauso attraktiv gesehen wie wirklich gut aussehende Typen, die aber weniger kreativ sind", fasste Studien-Autor Christopher Watkins von der schottischen Universität Abertay zusammen. Am allerbesten kommen beim weiblichen Geschlecht demnach jene Männer an, die sowohl attraktiv aussehen als auch kreativ auftreten. Die Studienautoren fanden in ihren Experimenten keinen Beleg dafür, dass dies auch in umgekehrter Richtung gilt - dass also eher unattraktiv aussehende Frauen ihre Chancen bei den Männern durch besonders originelles Auftreten erhöhen.

Die Wirkung von Bildern und Worten

Der Psychologe Watkins legte seine Studie in zwei Stufen an. Zunächst bat er eine Gruppe Freiwilliger, Fotos von Männern und Frauen anzuschauen und diese nach ihrer äußerlichen Attraktivität zu bewerten. Damit konnte der Psychologe ein Attraktivitäts-Ranking erstellen.

In der zweiten Runde legte Watkins diese Fotos einer anderen Gruppe von Studienteilnehmern vor; die Porträtbilder wurden allerdings ergänzt durch Aussagen, die die Abgebildeten zu bestimmten Themen gemacht haben sollen. Die eine Hälfte der Aussagen war rein faktisch und eher langweilig, die andere Hälfte war kreativ und witzig.

Kennzeichen von Intelligenz?

Auch die zweite Gruppe wurde dann gebeten, die auf den Fotos abgebildeten Menschen nach ihrer Attraktivität zu bewerten - wobei den Frauen dann plötzlich auch jene Männer attraktiv vorkamen, die nicht besonders blendend aussahen, die aber mit originellen Aussagen in Verbindung gebracht wurden. Bei Männern, die Frauen zu bewerten hatten, war dieser Effekt weniger ausgeprägt.

Studienautor Watkins vermutet evolutionsbiologische Gründe hinter dem Verhalten. Frauen seien "das wählerischere Geschlecht", wenn es um die Partnerwahl geht. Die Evolution begünstige die Auswahl solcher Partner, die für gesunden Nachwuchs und Sicherheit sorgen könnten.

Kreativität und Witz könnten als Kennzeichen von Intelligenz verstanden werden - "was signalisiert, dass ein Mensch Zeit und Mühe in eine bestimmte Aufgabe investieren kann oder Dinge auf eine neue Weise betrachten kann, die das Überleben sichert", sagte Watkins. Bei der Partnerwahl sei dies ein Vorteil. Offenbar sehen das aber nicht beide Geschlechter so. (APA/AFP)


Nota. - Bei der Zuchtwahl sitzen Frauen am längeren Hebel. Welcher Männertyp über die Jahrhunderttausende der vor- herrschende war, haben sie entschieden, indem sie die auswählten, die ihr Erbgut fortpflanzen durften. Da haben die Frauen die Männer nach Klugheit und Witz sortiert. So sind wir denn geworden, wie wir sind. Dass wir selber dem tradionellen Männerbild von Muskeln und Bierbauch anhingen, ist eine feministische üble Nachrede. 

Die Männer haben ihre Frauen nach dem Aussehen bewertet - seit sie sich vom Matriarchat emanzipiert hatten und die Frauen im Harem beschützten, spielte ihre Zuchtwahl auch eine gewisse Rolle. Soll ich sagen: Danach sind die Frauen auch geworden - hübsch und ein bisschen dämlich? Ich werde mich hüten, ich bin ein Gentleman.

Oder soll ich es mit Plato sagen? Der Hauptgedanke in seinem Gastmahl ist: Eros strebt nach Schönheit - weil er selbst sie nicht hat.  

Dies nur zu Eros. Wie ist es mit Eva?
JE 

 

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